Dorfentwicklungsprojekt Okharpauwa

Im Nordwesten von Nepals Hauptstadt Kathmandu liegt das Gebiet von Okharpauwa. Es ist gekennzeichnet durch äußerst ärmliche Verhältnisse. Winzige Landbesitze der bäuerlichen Familien in Verbindung mit Alkoholmissbrauch der Männer haben die Dorfgemeinschaft in der Entwicklung weit zurückbleiben lassen. Durch die schwere körperliche Arbeit, die den Kindern im Elternhaus abverlangt wird, ist ein regelmäßiger Schulbesuch oft nicht möglich.

Die Balami Community von Okharpauwa ist reich an kulturellen Aktivitäten. Viele dieser überlieferten Rituale unterscheiden sich stark von den übrigen Volksgruppen in Nepal. Aber es gibt Rituale, die nicht mehr in die heutige Zeit passen. Eines ist die Kinderheirat, bei der Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren verheiratet werden.

Üblich war, dass die Reservierung einer Braut bereits vorgenommen wurde, wenn der Sohn fünf Jahre alt war. Die Brauteltern erhielten anschießend jedes Jahr Geschenke. 5 bis 7 Jahre nach der Reservierung fand die Hochzeit statt. Eine solche Reservierung war wie ein Schwur; wurde er gebrochen, war eine Kompensation zu zahlen. Dies galt in der männerdominierten Gesellschaft Nepals nur für die Eltern der Braut.

Als immer mehr Kinder die Möglichkeit zum Schulbesuch bekamen, wurde die Ausgrenzung der Mädchen immer deutlicher. Obwohl 1993 in Nepal ein Gesetz gegen Kinderheirat verabschiedet wurde, änderte sich wenig. Eine Heirat bedeutete, dass für ein Mädchen nur noch Hausarbeit und Kinderversorgung verblieb. Die damals einzige Primary School in Okharpauwa hatte nahezu nur Jungen als Schüler.

Immer mehr Jugendlichen im Dorf wurde die veraltete Situation bewusst. 2001 bildete sich eine Jugendgruppe, genannt “Mahalaxmi Janagariti Yuva Parivar“, kurz MJYP, die Veränderungen durchsetzen wollte. Anfangs waren die Aktionen dieser Gruppe, die sich in erster Linie gegen die Kinderverheiratung richteten, militant. Dann erkannte man, dass der Mangel an Schulbildung der Hauptgrund für die Rückständigkeit war. Mit Hilfe der GTZ, von der Little Stars das Projekt Okharpauwa im September 2006 übernahm, erfolgten erste Schritte, um viel mehr Kindern, insbesondere Mädchen, Schulbildung zu vermitteln.

 

 

Schwerpunkte

  • Bau und Betrieb der Mahalaxmi Schule.
  • Schuluniformen, Schulgebühren und Lehrmaterialien sowie warme Winterkleidung werden über das Patenschaftsprogramm zur Verfügung gestellt.
  • Betrieb einer Gesundheitsstation und Informationsveranstaltungen durch Little Stars haben die medizinische Versorgung nach dem Erdbeben erheblich verbessert.
  • Betrieb von Kindergärten zur Versorgung der Vorschulkinder.
  • Job Training bietet den Jugendlichen berufliche Bildung zur Verbesserung der Chancen am Arbeitsmarkt.
  • Unterstützung beim Wiederaufbau zerstörter Häuser nach dem Erdbeben durch kostenlose Gestellung der von Little Stars ausgebildeten Maurer.