Dorfentwicklungsprojekt Kimtang
Das Bergdorf Kimtang liegt ca. 100 km nordwestlich von Kathmandu nahe dem Langtang Nationalpark. Um mit der täglichen Busverbindung in die Hauptstadt zu gelangen benötigt man 9 Stunden, mit dem Jeep dauert es wegen der schwierigen Straßenverhältnisse 6 Stunden. Kimtang liegt in der mittleren Bergregion und die Häuser liegen sehr verteilt auf einer Höhe zwischen 1.500 und 2.000 m.
Die Bevölkerung, meist Bauern, besteht zu 90% aus Buddhisten des Tamang Stammes. Hier leben ca. 800 Familien mit insgesamt etwa 3.200 Einwohnern. Kimtang ist eine primär buddhistisch geprägte Gemeinschaft mit ungewöhnlich starkem sozialem Zusammenhalt; nach dem Erdbeben 2015 gingen die Dörfler den Wiederaufbau ihrer Gompas voller Energie an.
Die Hauptbedürfnisse der Bevölkerung liegen, nach dem Wiederaufbau eines großen Teiles der beim letzten Erdbeben zerstörten Häuser, in den Bereichen Job Training und Arbeit. Es mangelt an Verdienstmöglichkeiten für junge Leute, die Internet Anbindung ist mangelhaft und der Zustand der Überlandstraßen ist schlecht.
Für die Kinder gibt es in Kimtang vier öffentliche Schulen, die von der Regierung getragen werden. Neben zwei Grundschulen bis Klasse 5 gibt es eine Hauptschule bis Klasse 8 sowie eine Sekundarschule bis Klasse 12. Für die ca. 600 Schüler fehlen aber durchgängig Lehrer, was ein generelles Problem in Nepal ist. Deshalb sorgt die Kimtang Dorfgemeinschaft unter der Leitung des Schulkomitees für den Einsatz zusätzlicher Lehrer. Das Engagement und der Zusammenhalt der Dorfbevölkerung ist auch in anderen Bereichen sehr deutlich zu spüren.
Das harmonische und soziale Miteinander der Gemeinschaft, die große Hilfsbereitschaft und der geringe Einfluss des Großstadtlebens prägen das Leben in Kimtang. Die einzigartige geografische Lage begünstigt den Anbau von Tee, Kardamom, Kiwi und sogar von Äpfeln.
Wegen der geringen Verdienstmöglichkeiten ist jedoch hier wie in vielen dörflichen Gegenden Nepals die Landflucht ein Problem. Ca. 500 junge Leute haben das Dorf verlassen, um für mehrere Jahre als Fremdarbeiter im Ausland Geld zu verdienen, vorwiegend in Dubai und Katar.
Schwerpunkte
- Unterricht in Englisch
- Unterricht in Sambhota, eine dem tibetischen verwandte Sprache, in der die Gebetschriften abgefasst sind, und Kleidung, um die buddhistische Kultur zu unterstützen.
- Finanzielle Unterstützung der Dorfgemeinschaft beim Wiederaufbau und Erhalt ihrer Gompas.
- Schuluniformen, Schulgebühren und Lehrmaterialien sowie warme Winterkleidung werden über das Patenschaftsprogramm zur Verfügung gestellt, um die Bildung der Kinder in Kimtang zu fördern.
- Umweltprogramm zur Bewusstseinsbildung über die zunehmende Umweltbelastung.
- Job Training bietet den Jugendlichen berufliche Bildung zur Verbesserung der Chancen am Arbeitsmarkt.