Bis vor einigen Jahren wurde in vielen einfachen Lehmhäusern in Nepal an einer offenen Feuerstelle im Haus gekocht. Das bedeutete beißender Qualm, tränende Augen und gesundheitliche Probleme. In über 500 Haushalten hat Little Stars im Laufe der Zeit diese offenen Feuerstellen durch rauchfreie Öfen ersetzt und damit für mehr Lebensqualität gesorgt, besonders für die Kinder. Damit konnte das Holz wenigstens effizient und rauchfrei verbrennen.
Bedingt durch die veränderte Bauweise der neuen erdbebensicheren Häuser nach dem Erdbeben in 2015 ist der Bedarf für diese einfachen rauchfreien Öfen nach und nach zum Erliegen gekommen. Gekocht wird zunehmend in einer Außenküche neben dem neuen Haus oder es werden Gaskocher benutzt.
Ende 2022 haben wir in einem Pilotprojekt mehrere Biogasanlagen erbaut. Mit Biogas entsteht deutlich weniger CO2, es ist also wesentlich umweltfreundlicher.
Grundvoraussetzung für den Bau einer 4, 6 oder 8 Kubikmeter-Anlage ist, dass die Familie eine ordentliche Toilette braucht und mindestens einen Ochsen bzw. eine Kuh im Stall hat. Dann sind die Ausscheidungen von Mensch & Tier zusammen ausreichend für eine funktionierende Biogasanlage zum täglichen Kochen für eine Familie von 4 bis 6 Personen.
In fast allen Teilen Nepals – und insbesondere im Terai – ist es bei Strafe streng verboten, sich Holz aus dem Wald für die Feuerstelle zu holen. Das „Holzholen“ passiert also immer illegal, wird meist nachts von Kindern durchgeführt und ist auch gefährlich. Gerade rund um Balchaur sterben jedes Jahr Menschen, die nachts in den Wäldern von aufgescheuchten Tigern angefallen werden.
Mit dem Betrieb einer Biogasanlage entfällt die gefährliche Holzbeschaffung und die Luft rund um die Feuerstelle ist rauchfrei. Kein Ruß, kein Qualm, kein Husten. Die Atemwege der Kinder erhalten eine ganz neue Qualität. Die Abholzung wird vermieden und die CO2 Bilanz der gesamten Region verändert sich erheblich zum Vorteil.